FDP-Gespräch 1. Dez. 2010

Gespräch FDP – Eine weitere Strukturdebatte

Am 1.12 trafen sich einige LaVoMis zu einem Gespräch mit der bildungspolitischen Sprecherin der FDP, Cornelia Conrad.

Die angesprochenen Themen waren das Eckpunktepapier der Union zur Änderung des Paragraphen 47f der Gemeindeordnung, die bevorstehende Anhörung zum Schulgesetzentwurf und schließlich der Themenschwerpunkt G8/ G9.

Nach einem klaren Statement von Frau Conrad zum Eckpunktepapier der Union, welches abgelehnt wird, erläuterte sie zu der Anhörung vor dem Bildungsausschuss, dass die Kriterien für die Auswahl der angehörten Gremien „bunt gemischt“ seien, sodass alles gleichmäßig vertreten ist.

Als dann die Sprache auf die Änderungen des neuen Schulgesetzentwurfs G8/ G9 betreffend fiel, begann Frau Conrad zu erklären, warum die Schulgesetzneuerung notwendig geworden war: Das alte Schulgesetz 2007 fand keine Akzeptanz bei Lehrern, Eltern und Schülern, worauf die FPD dann überlegte, eine Wahlfreiheit zwischen G8 oder G9 zu ermöglichen und zudem das gemeinsame Lernen zu fördern.

Laut Frau Conrad wurden eben diese Ideen im neuen Entwurf 2010 erfüllt und dieser entspreche nun dem Wählerwillen. Mildernd betonte sie, dass die Wahlmöglichkeit zwischen G8 und G9 nicht zwingend ist, sondern nur eine zusätzliche Möglichkeit für die Schulen darstellen soll, die eine Änderung wünschen. Außerdem sei G8 zukunftsfähig und auch das günstigere Modell aus Sicht der FDP. Das Y-Modell sei auf keinen Fall praktikabel und wäre nur ein Kompromiss der CDU.

Auf den Zeitdruck, der jetzt bei den Schulen entsteht, die sich möglichst bald für G8 oder G9 entscheiden müssen, erwiderte Frau Conrad, dass die Schulen schon ein Jahr Zeit hatten, um sich über diese Entscheidung Gedanken zu machen, weil es absehbar war, dass zukünftig diese Wahlfreiheit eingeräumt wird.

Des Weiteren wurde von Seiten der FPD der Wunsch geäußert, dass in der Oberstufe das Kurssystem wieder eingeführt wird, somit auch die Gymnasien erhalten bleiben, und insgesamt mehr in die Bildungspolitik investiert wird.

Als dann die Frage kam, wie die FPD die schlechten Verhältnisse in Schulen (Raumnot, etc.) vor dem Schulgesetz 2007 rechtfertigt, begründete Frau Conrad diese mit 20 Jahren sozialdemokratischer Bildungspolitik und stellte klar, dass die FDP nicht die Schuld an den jetzigen Schwierigkeiten des ersten G8 Jahrgangs (die Schüler der Klassenstufe 7) trage. Außerdem sei die damals rücksichtslose Einführung von G8 ein großer Fehler gewesen und falls die Schulen trotz der neu geschaffenen Wahlmöglichkeit nicht wechseln können, scheitere dies ausschließlich an der jeweiligen Schulleitung und nicht an fehlenden Geldern.

Zum Schluss wurde noch die Problematik angesprochen, die auf eventuelle neue G9 Jahrgänge zukommt, die dann nämlich wegen fehlenden aktuellen G9 Schulbüchern auf G8 Schulbücher zurückgreifen müssten. Doch die FDP sähe kein Problem darin, G8 Bücher in G9 Jahrgängen zu verwenden.

Eines der letzten Unterthemen war dann der im Raum stehende Schulfrieden, worauf erwidert wurde, dass „Schule von produktiver Unruhe“ lebe und der neue Gesetzentwurf nicht unnötig Unruhe in den Schulalltag bringen würde.