Gespräch mit Mathias Stein

Ein Gespräch mit Mathias Stein –
„Bildung hat mehr Priorität, aber das andere gehört mit dazu“

Am 24.November trafen sich Torben Stallbaum und Lynn Moldaenke, aufgrund Torbens Anfrage auf ein Gespräch, mit Mathias Stein. Dieser bewirbt sich neben Brigitte Fronzek, Torsten Albig und Ralf Stegner um die Spitzenkandidatur der SPD bei der nächsten Landtagswahl.

Die erste Frage von Torben bezog sich auf die nötigen Sparmaßnahmen in Schleswig Holstein, also in welchen Bereichen Herr Stein Kürzungen für nötig und begründet hält. Darauf entgegnete dieser, dass er kein ausgearbeitetes Konzept habe, jedoch mit Steuern, die Schleswig Holstein aber nur begrenzt erheben könne, und durch Vorbeugung von Frührente im öffentlichen Dienst die Finanzen des Landes zu entlasten seien.

Angesprochen wurde auch der kommende Beschluss, dass die Jugend in Entscheidungen von Gemeinden nicht mehr mit einbezogen werden muss, sondern dies auf freiwilliger Basis stattfinden soll. Stein ist der Meinung, dass diese Beteiligungen bleiben sollten, es jedoch Schwierigkeiten bei der Umsetzung gäbe. Man könne Jugendliche nicht langfristig in die Projekte und ihre Entwicklungen mit einbeziehen. Außerdem müsse man Anreize schaffen und Überzeugungsarbeit zur Richtigkeit dieser Mitbestimmung durch Jugendliche leisten. Man sollte dies aber auch nur in Bereichen machen, die sie direkt betreffen, wie z.B. der Schulhofgestaltung. Allerdings findet er, seien Anhörungen von LSVen wichtig, da diese praxisgebunden arbeiten.

Zu den Arbeitsbedingungen der Lehrer sagte Stein, dass sie durch die obligatorische Stundengrenze schlechter geworden seien. Außerdem wäre der Abbau von Lehrerstellen für die Schulen problematisch. Er betonte die unterschiedliche Bezahlung der Lehrer, welche man in Zwischenschritten anpassen sollte. Zur Frage der Finanzierung dieses Vorhabens denkt er an Prozesse zur Minderung der Krankheitstage von Lehrern und zum durchschnittlich späteren Eintritt in die Pensionierung, da Pensionsleistungen in Schleswig Holstein sehr hoch sind.

Auch Evaluierung an Schulen sei wichtig, sagte Stein, aber es sollte keine Aussortierung von Lehrern sein und auch keine Beamtenbeurteilung. Dies ist auch nicht notwendig, denn der Selbstanspruch als Lehrer sollte zu einem kompetenten Unterricht genug sein.

In der Frage G8 ist er ganz der Meinung, dass die Selbstentscheidung der Schulen eine negativ zu sehende Einführung sei, jedoch sollte auch G8 an den Schulen nicht gegen den Willen der Betroffenen eingeführt werden. Ihm persönlich ist das Abitur nach 8 Jahren an der weiterführenden Schule zu kurz.

Was sind Schleswig-Holsteins größte Baustellen? Auf diese Frage hatte er drei Antworten:

1. Demokratie sollte lebbarer werden, sowie der Inhalt bei Diskussion. Auch sollten Wahlen nicht so in den Mittelpunkt gestellt werden.

2. Schleswig Holstein braucht einen durchdachten Haushalt mit einem stabilen Fundament.

3. Die Infrastruktur, wie Straßen, Schienen, Wasserverkehr und Nahverkehr, muss verbessert werden. Dabei soll darauf geachtet werden, dass der Bestand nicht vernachlässigt werden soll und nicht nur in teure Neuprojekte investiert wird. Die Mobilität soll bezahlbar sein und die Kommunikation zwischen den Kreisen verbessert werden.

Der SPD-Politiker distanzierte sich von dem Satz „Es muss mehr Geld in Bildung als in Straßen investiert werden“, sagte aber; „Bildung hat mehr Priorität, aber das andere gehört mit dazu“. Man müsse neue, teure Projekte hinterfragen, jedoch könnten Investitionen in die Infrastruktur und in Schulen nebeneinander bestehen.

Zum Thema Dyskalkulie meint Stein, dass man dieses anerkennen solle, jedoch könne er sich keinen konkreten Nachteilsausgleich vorstellen, dies müsste man noch weiter untersuchen.

Er selbst schätzt sich selbst nicht als Favorit in der Kandidatur ein, da es nicht nur um Inhalte geht, sondern auch um das pure Sammeln von Sympathie. Dies könne er nicht so wie seine Mitstreiter, da er kein Berufspolitiker sei. Seine Intention ist es, zu zeigen, dass politische Ämter auch durch Nicht-Berufspolitiker besetzt werden können. Allgemein müsste die SPD an Vertrauen bei den Wählern gewinnen, da politische Felder vernachlässigt wurden.

Ihr wollt mehr über ihn wissen?

http://mathias-stein.info/