Der Fall Dania Chafi

Sie ist praktisch ihr ganzes Leben in Deutschland aufgewachsen; zwei ihrer Geschwister wurden hier geboren. Nun soll die Familie der angehenden Abiturientin Dania Chafi gespalten werden und ein Teil muss zurück in den Libanon. Dort wurde der Bürgerkrieg offiziell für beendet erklärt, von friedlichen Lebensverhältnissen kann wohl aber kaum die Rede sein.

Laut eines Beschlusses der Ausländerbehörde dürfen sie und ihre zwei älteren Brüder, die beide inzwischen studieren, zwar hier bleiben, ihre Eltern sowie ihre jüngeren Geschwister jedoch müssen zurück.

Wie es sein muss, einen Großteil seiner Familie auf unbestimmte Zeit zu verlieren, können sich wohl nur die wenigsten von uns vorstellen; von den Lebensbedingungen, die im Libanon auf Danias Eltern und Geschwister warten ganz zu schweigen. Man bedenke allein die Grenzlage zu Syrien, dem aktuellem Pulverfass dieser Region.

Viele Schülerinnen und Schüler, die im Frühjahr ihr Abitur machen werden, haben kaum noch etwas anderes im Kopf. Für Dania kommt in dieser ohnehin schon stressigen Zeit jetzt noch die Sorge um den Verbleib ihrer Familie in Deutschland hinzu.

Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler von der Bismarckschule Elmshorn haben schnell auf diesen unglaublichen Entschluss reagiert. Sie wollen mit einer Unterschriften-Aktion für den Verbleib der gesamten Familie zeigen, dass sie nicht die einzigen sind, die die Entscheidung der Ausländerbehörde verurteilen. Zusammen mit Schülerinnen und Schülern (Schule) haben sich bereits (Zahl) gegen eine Abschiebung von Danias Familie ausgesprochen. Dieses Engagement ist vorbildlich.

Lukas Johnsen, Landesschülersprecher der Gymnasien Schleswig-Holsteins, erklärt dazu:

„Wir begrüßen die Initiative der Schülerinnen und Schüler der Bismackschule. Gerne unterstützen wir ihr Vorhaben und stellen den Fall Dania Chafi auf unserem Landesschülerparlament vor. Wir hoffen, dass möglichst viele Delegierte, die stellvertretend für die Gymnasien Schleswig-Holsteins hier beim Landesschülerparlament sind, die Unterschriftenliste ebenfalls unterschreiben werden.“

Gerne laden wir sämtliche Vertreter der Presse am Samstag um 9:30 in den Plenarsaal des Landtags ein, um dem Fall eine breite Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu ermöglichen.