Gespräch Ministerin Wende

Am vergangenen Freitag (17.08.) waren Lukas, Till, Carsten und ich (Flo) bei der neuen Bildungsministerin Prof Dr. „Wara“ Wende, um mit ihr z. B. über die Zukunft des Gymnasiums zu sprechen. Neben einem angenehmen Gespräch zeigte sich auch das Wetter seit langem von der schönen Seite, beste Voraussetzungen also für unser Gespräch.

Zuerst hat sich die Ministerin kurz vorgestellt, dann ihr Persönlicher Referent, Sven Greschbach und dann wir LaVoMis.
Danach kamen wir zum ersten „richtigen“ Thema. Die Frage lautete „Wo sehen Sie den Unterschied zwischen Gymnasien und Gemeinschaftsschulen in der Zukunft?“ Die Ministerin erklärte, dass es einen starken Unterschied geben soll, der auf der einen Seite die Gymnasien mit G8, auf der anderen Gemeinschaftsschulen mit G9 vorweist. Daher werde das Schulgesetz schnellstmöglich wieder geändert, um diese Trennung wieder klar ziehen zu können, welche mit der letzten großen Schulgesetznovelle vom ehemaligen Minister Dr. Ekkehard Klug verwischt worden sei. Für die derzeitigen G9-Gymnasien werde es aber Bestandsschutz geben.
Zweites Thema sollte das Thema „Dialog zwischen Poltik und ‚Betroffenen‘“ sein, wurde allerdings mehr in den Bereich „Weiterbildung“ geführt. Die Ministerin möchte den Kontakt zu den Betroffenen v. a. bei Weiterbildungsveranstaltungen suchen, um auch das Weiterbildungssystem zu hinterfragen. Allerdings, so sagte sie, setze sie sich mit der Umsetzung dieses Dialogs nicht sonderlich unter Zeitdruck.
Sodann schwenkte das Gespräch zum Thema „Übergang Schule-Uni“. Die Ministerin möchte die Betreuung der Stundenten, v. a. im ersten Semester, verbessern und intensivieren, um hohen Studienabbrecherzahlen entgegenzuwirken. Sie wisse aber noch nicht genau, wie diese Betreuung ausgestaltet werden soll. Wichtig sei ihr, etwas gegen den Numerus clausus zu tun, weil sie soziale Kompetenzen u. ä. für wichtiger bzw. relevanter hält, als die reine Notenleistung.
Da das Thema „Numerus clausus“ ein bundesweites „Problem“ darstellt, war der Sprung zum Thema „Bildungsföderalismus“ ein leichter. Die Ministerin ist gegen Zentralisierung, möchte regionale Betreuung der Schulen. Bei Problemen möchte sie stärker als bisher Einzellösungen finden, und kreative Wege gehen, sodass z. B. Grundschulen auch unter der derzeitigen Mindestgröße von 80 Schülerinnen und Schülern fortbestehen könnten, wenn sie dem Ministerium ein kostenneutrales Konzept vorlegen, das den Erhalt der Schule sichern kann.
Das letzte Thema war ein „persönliches Anliegen“ des LaVos. Wie ihr sicher wisst, arbeiten wir immer noch daran, die Broschüre „Nutze dein Recht“ fertigzustellen. Redaktionell und inhaltlich sind wir jetzt eigentlich fertig, allerdings wird unser Etat die Kosten nicht decken können. Daher haben wir die Ministerin gefragt, ob das Ministerium die Finanzierung übernehmen könnte. Ihre Antwort: Das Ministerium kann nichts finanzieren, was es nicht rechtlich überprüft habe. Daher wird jetzt geprüft, ob eine Überprüfung durchgeführt werden kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir ein angenehmes Gespräch geführt haben und positiv auf die zukünftige Zusammenarbeit blicken.