Zur geplanten Rücknahme von 453 Lehrerstellenstreichungen sagt Lukas Johnsen, Landesschülersprecher der Gymnasien, „Wir begrüßen die offensichtliche Kehrtwende des Ministers, fragen uns jedoch im gleichen Zuge, was ihn dazu bewogen hat.“
Mohammad-Reza Rejai, Bundesdelegierter der Landesschülervertretung der Gymnasien fügt hinzu: „Der Weg der von Minister Dr. Ekkehard Klug eingeschlagen worden ist, wird keine dauerhaft positiven Auswirkungen haben.“
Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug im Dezember 2010: „Das Streichen von 600 Lehrerstellen fiel ihm im Dezember 2010 nicht sonderlich schwer“, schon damals war die LSV der Gymnasien (LSV Gym) entsetzt. Im Oktober 2011 behauptete der Minister gar, die Versorgung der Schüler mit Lehrern sei besser denn je. Im Dezember 2011 lehnte er die Rücknahme der Streichung von 300 Lehrerstellen ab, im Januar 2012 sagte er wiederum: „Von den ohnehin schon gestrichenen 3650 Lehrerstellen sollen 453 zurückgenommen werden.“
An diesem Schlingerkurs ist sofort zu erkennen, dass der Minister selbst nicht weiß, wovon er spricht und diesem Thema auch keine allzu große Bedeutung beizumessen scheint. Es ist positiv zu bewerten, dass solche Stellenstreichungen auch widerrufen werden können; wir wünschen uns, dass dies zum Trend wird und lange anhält. Der Schlingerkurs in der Bildungspolitik wird sich auch in der Bildung bemerkbar machen, ohne Frage.
„Es ist nicht hinnehmbar, solch unterschiedliche Zahlen immer wieder als neue Realität zu verkaufen, damit kann niemand planen und den Schulen fehlt jegliche Grundlage.“, so Florian Lienau, stellvertretender Landesschülersprecher.
„Der Bildungsminister bedauert das erste Mal die desolate Lage an den schleswig-holsteinischen Schulen und räumt ein, dass die eingeplanten Stellenkürzungen bei den Schulen Löcher einreißt, die es zu stopfen heißt, aber er reißt sie nur nicht weiter ein, eine Schadensbegrenzung. Nicht die wahre Hilfe, aber ein guter Schritt, dem weitere folgen müssen.“, Johnsen fährt fort: „Die Regierung sollte lieber beim Landesstraßenbau sparen als bei der Bildung!“
Die 300 Lehrerstellen, die zuletzt noch gestrichen wurden, müssen wieder rückgängig gemacht wer-den, damit nicht die Schülerinnen und Schüler am Ende die Leidtragenden sind.